Diese Website unterstützt Internet Explorer 11 nicht mehr. Bitte nutzen Sie zur besseren Ansicht und Bedienbarkeit einen aktuelleren Browser wie z.B. Firefox, Chrome
GrünerleVorkommen und EigenschaftenWeiterlesen
GrünerleFlächenpriorisierungWeiterlesen
GrünerleMassnahmen zur RegulierungWeiterlesen

Situationsanalyse

Einflussfaktoren

Wie schnell sich die Grünerle auf einer Alpweide ausbreitet, hängt neben den Standorteigenschaften (Standort) vor allem von der weidenden Tierart und -rasse sowie vom Weidedruck und der Weideführung ab.

Tierart und Rasse

Wie schnell sich die Grünerle ausbreitet, hängt davon ab, wie gut sie vom Vieh gefressen wird. Dabei gibt es grosse Unterschiede zwischen den Tierarten und -rassen und sogar zwischen einzelnen Tieren. Ziegen und einige Schafe (wie beispielsweise das Engadinerschaf) schälen die Rinde. Die entrindeten Äste sterben innert eines Jahres ab. Hingegen fressen Rinder und viele Schafrassen lediglich die Blätter der Grünerle, was für eine effektive Regulierung nicht ausreicht.

Robuste (Fleisch-)Rassen eignen sich grundsätzlich besser als intensive (Milch-)Rassen für die Grünerlenregulierung, denn je tiefer die Leistung der Tiere ist, desto geringer sind die Futteransprüche und desto eher werden die Grünerlen gefressen. Aus diesem Grund können auch galte Muttertiere oder ältere Jungtiere eine Option sein. Milchschafe, -ziegen und -kühe haben während der Laktation einen hohen Energiebedarf, weshalb sie energiereicheres Futter den Grünerlen vorziehen.

Weidedruck und Weideführung

Bei hohem Weidedruck werden die Sämlinge der Grünerle gefressen oder zertreten und der stetige Verbiss von Blättern (und Rinde) bremst die Ausbreitung. Wenn jedoch nur wenige Tiere eine grosse Fläche beweiden, werden die die Sämlinge und Sträucher wenig oder gar nicht geschädigt. Die Grünerle breitet sich schnell und ungehindert aus. Besonders betroffen sind unzugängliche, ungünstige oder magere Alpweiden.

Auf grossen Weidenschlägen mit geringem Weidedruck und langer Weidedauer nutzen die meisten Tiere bevorzugt die flachen Bereiche der Weide und meiden weniger attraktive Zonen, auf denen sich das Grünerlengebüsch folglich ausbreiten kann.
 

Handlungsbedarf

Handlungsbedarf ist gegeben, wenn der Futterertrag und die Futterqualität der Alpweide durch die Regulierung der Grünerle verbessert werden kann. Auch die Umnutzung von Einzelflächen in einen naturnahen Bergwald (für den Lawinenschutz oder als alternative Flächennutzung bei zurückgehendem Tierbestand) kann eine Grünerlenregulierung nötig machen. Denn sowohl die Weide als auch der Bergwald können sich erst entwickeln, nachdem das Grünerlengebüsch entfernt wurde.

Die Grünerle ist ein Spezialfall unter den Sträuchern. Während die meisten Sträucher bei geringer Deckung die Artenvielfalt bereichern, reduziert die Grünerle die Biodiversität schon bei geringer Deckung. Deshalb muss aus ökologischer Sicht frühzeitig gehandelt werden. Auf fetten Standorten sollte eine Deckung von 10 % nicht überschritten werden, auf mageren können bis zu 20 % toleriert werden.

Eine frühzeitige Regulierung ist auch deshalb sinnvoll, weil es sehr viel einfacher ist, ein noch junges Grünerlengebüsch in Weideland zurückzuführen als ein altes. Der Grund dafür ist, dass unter einem jungen, lichten Grünerlengebüsch noch weidetypische Pflanzen wachsen, die nach der Räumung die geöffnete Fläche wieder besiedeln könnten (Langfristige Entwicklung). Hingegen reichert sich unter alten Grünerlengebüschen viel Stickstoff im Boden an, der die Rückentwicklung zur Alpweide erschwert (Eigenschaften). Bei älteren Beständen können daher der Zeit- und Arbeitsaufwand unverhältnismässig hoch sein.
 

Möchten Sie die Website zum Home-Bildschirm hinzufügen?
tippen und dann zum Befehl zum Home-Bildschirm hinzufügen nach unten scrollen.