Chemische Regulierung
Eine chemische Regulierung kann als Teil einer kombinierten Regulierung vor allem für die Ackerkratzdistel in Erwägung gezogen werden. Für die Regulierung anderer Distelarten haben sich in der Praxis mechanische Regulierungsmassnahmen sowie die Anpassung der Bewirtschaftung als ausreichend und erfolgreich erwiesen.
Bei der chemischen Regulierung ist die Wahl des passenden Herbizids wie auch der korrekte Anwendungszeitpunkt und die Witterung zum Anwendungszeitpunkt entscheidend für den Erfolg. Die meisten Herbizide wirken am besten auf gut entwickelte Pflanze (ca. 30 cm Wuchshöhe) und bei wüchsigem Wetter, weil sie dann schnell von der Pflanze aufgenommen und verstoffwechselt werden. Wüchsiges Wetter heisst, bei Tagestemperaturen zwischen 12 und 25 Grad, keine Nachtfröste mehr und weder ausgesprochene Hitze oder Trockenheit noch regnerisch zum Zeitpunkt der Anwendung. Mehrjährige Disteln, wie die Ackerkratzdistel, sollten spätestens vor der Bildung der Blütenknospen chemisch bekämpft werden.
Beim Einsatz von Herbiziden auf Weiden muss immer auf allfällige Wartezeiten geachtet werden, die einzuhalten sind, bevor Sömmerungstiere wieder die behandelten Weiden betreten dürfen.
Für die Einzelstockbehandlung wie auch für Flächenbehandlungen gelten immer die aktuellen Bestimmungen des BLV (Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen) (www.psm.admin.ch/de/schaderreger/10975). Eine Flächenbehandlung mit Herbizid ist gemäss Direktzahlungsverordnung (DZV) nur mit Bewilligung der zuständigen kantonalen Fachstellen und im Rahmen eines Sanierungsplans erlaubt.