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FarneVorkommen und VerbreitungWeiterlesen
FarneMassnahmen zur RegulierungWeiterlesen

Situationsanalyse

Einflussfaktoren

Die Haupteinflussfaktoren für ein häufiges Vorhandensein und / oder eine starke Ausbreitung und Vermehrung des Adler- und Wurmfarns auf der Alp sind:

  • die Bewirtschaftung
  • die Standortbedingungen
  • die Weideführung und
  • eine fehlende oder unsachgemässe Regulierung.

Einfluss der Bewirtschaftung

Eine unkontrollierte und unerwünschte Vermehrung und Ausbreitung des Adlerfarns ist vor allem auf die Unternutzung oder die zu späte Nutzung der Weiden zurückzuführen. An Standorten, wo mit ausreichendem Weidedruck geweidet wird oder wo regelmässig geschnitten wird, treten Farne eher selten auf. In nicht mehr genutzten oder unternutzen Gebieten können sich Farne und insbesondere der Adlerfarn rasch und grossflächig ausbreiten und die Futterpflanzen komplett verdrängen.

Bei der Beweidung sind folgende Aspekte von Bedeutung:

  • Tritt und Verbiss: Farne reagieren empfindlich auf den Tritt der Weidetiere. Zudem werden Farne in sehr jungem Entwicklungsstadium vor allem durch Rindvieh weniger gemieden, da sie weniger selektiv fressen.
  • Beweidungszeitpunkt: Adlerfarn und Wurmfarn entwickeln ihre Blattwedel je nach Höhenlage von Mai bis Juli. Bei einem frühen Beweidungszeitpunkt haben Tritt und Verbiss einen grösseren Schwächungseffekt auf die jungen Pflanzen als bei einem späteren Beweidungszeitpunkt, bei dem die Pflanzen schon grösser und weiter entwickelt sind.
  • Weidedruck: Ein ausreichend hoher Weidedruck ist massgebend für die schwächende Wirkung des Trittes. Nur wenn mit ausreichendem Weidedruck und zudem regelmässig beweidet wird, können Farne unter Kontrolle gehalten werden.

Wird zu spät und mit wenig Weidedruck beweidet, erhalten die Farne einen Konkurrenzvorteil gegenüber den wertvollen Futterpflanzen und breiten sich vermehrt aus.

Einfluss der Standortbedingungen

Die Standortbedingungen einer Alp beeinflussen die Häufigkeit und die Ausdehnung von Farnen. Unterhalb der Waldgrenze sind das Vorkommen und die Ausbreitung von Farnen auf einer Alp an eher schattigen, nördlich exponierten und eher wenig nähstoffreichen Standorten am wahrscheinlichsten.

Einfluss der Weideführung

Über die Weideführung wird die Grösse der Weidesektoren und die Dauer der Beweidung und somit der Weidedruck geregelt. Ein ausreichend hoher Weidedruck und auch eine regelmässige Beweidungsfrequenz wirken schwächend auf Farne. Eine eher vertikale Ausrichtung der Weiden, also mit eher grossem Höhenunterschied bewirkt, dass das Vieh weniger die typischen, horizontal verlaufenden Viehwege nutzt, sondern sich eher auf der gesamten Weidefläche bewegt und mit dem eher breit verteilten Tritt auch den Farn auf der gesamten Weidefläche schwächt. Eine jährlich abwechselnde Beweidungsreihenfolge bewirkt, dass nicht jedes Jahr dieselben Weiden früh resp. später beweidet werden und die schwächende Wirkung durch den Tritt der Weidetiere entsprechend auf allen Weiden, und nicht nur auf den traditionell früh genutzten Flächen, wirken kann.

Einfluss der Regulierung

Durch frühzeitige, sachgemäss und konsequent umgesetzte Regulierungsmassnahmen und Bewirtschaftungsanpassungen können Farne unter Kontrolle gehalten werden (Massnahmen zur Regulierung). Fehlen sachgemässe Regulierungsmassnahmen und Bewirtschaftungsanpassungen gänzlich oder werden sie unsachgemäss umgesetzt, wie zum Beispiel unsystematisch, zum falschen Zeitpunkt oder mit den falschen Hilfsmitteln, ist eine nachhaltige Regulierung nicht möglich und teilweise sogar kontraproduktiv.

Handlungsbedarf

Handlungsbedarf kann als gegeben beurteilt werden, wenn der Futterertrag und die Futterqualität der Alpweiden sukzessive reduziert wird und / oder das Risiko von Vergiftungen besteht.

Wird Handlungsbedarf auf eigenen, betroffenen Flächen vom Bewirtschafter erkannt, so können die negativen Auswirkungen von Adlerfarn und Wurmfarn mit geeigneten Anpassungen und Massnahmen reduziert werden (vgl. Massnahmen zur Regulierung). Gemäss Leitfaden zum Umgang mit Verbuschung und Problempflanzen im Sömmerungsgebiet soll ein Schwellenwert von 10-20 % je nach Standort nicht überschritten werden.

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